Bereits ab 1970 bildete sich in Lenzburg ein Grüppchen von Bezirksschülern, die gemeinsam in den Stollen der Umgebung das Abenteuer suchten. Die Lektüre von Höhlenbüchern weckte den Traum von grossen Entdeckungen und den Wunsch, Höhlenforscher zu werden. In der Region gab es noch keinen Verein, dem man sich hätte anschliessen können, so gründeten die Jugendlichen die Höhlengruppe Lenzburg (HGL). Schon bald wurden die ersten Touren ins Nidlenloch unternommen. 1974 strahlte das Schweizer Fernsehen eine Jugendsendung über Höhlenforschung aus. Darin wurde auf ein Schweizerisches Jugend-Höhlenforscherlager (JuHöFoLa) aufmerksam gemacht und der Kontakt zur Einschreibung vermittelt. Die HGL nahm geschlossen am JuHöFoLa 1974 teil, das von der JO (Jugend-Organisation) der SGH Bern organisiert wurde. Nach dem Lager trat die HGL als Kollektivmitglied der JO bei.
In den folgenden Jahren konnte im Rahmen der AGN (Arbeitsgemeinschaft Nidlenlochforschung) an Forschungsbiwaks im Nidlenloch teilgenommen und das Schindergangsystem selbstständig bearbeitet werden. Im damals neu entdeckten HGL-Gang lebt die Erinnerung an die alte Gruppe weiter.
Im Winter wurde an Materialtransporten ins Hölloch teilgenommen. An Pfingsten fanden jeweils Forschungscamps imGebiet Seelisberg-Emmetten (NW) statt. Um 1980 waren die HGL-Mitglieder dem JO-Alter entwachsen. Da die SGH Sektion Bern zu weit weg war, entschloss man sich eine eigene Sektion zu gründen.
An der SGH Delegiertenversammlung 1981 in Grenchen wurde die SGHL als Sektion aufgenommen. In diese Zeit fällt die Erforschung der Friedhöflerhöhle in Ennetbürgen (NW). In einer Diplomarbeit konnte nachgewiesen werden, dass sich bei Hochwasser eine intermittierende Quelle aus der Höhle ergiesst. Dank der Einzigartigkeit dieses Phänomens gelang es, die Höhle unter Schutz zu stellen und vor der Zerstörung durch die ausufernde Bautätigkeit zu bewahren. Auf einen Hinweis aus der Bevölkerung hin, verlagerte sich der Forschungsschwerpunkt in den Raum Melchsee-Frutt. Hier konnte die SGHL ihre bisher einzigen selbstständig erforschten Höhlen von über einem Kilometer Länge oder über 150m Höhenunterschied vermessen (Frutthöhle M2, Hoffnungsloch F3, F15). Zusammen mit den ebenfalls im gleichen Gebiet sehr erfolgreich tätigen Brüdern Trüssel, wurde 1982 die Jochpasshöhle entdeckt. Deren systematische Aufarbeitung und Dokumentation kam dann aber erst im neuen Jahrtausend richtig in Gang.
Der seit der Gründung vorhandene gute Kontakt zur SGH-Bern besteht weiter und so nahmen immer wieder SGHL-Mitglieder an Forschungen im Berner Oberland teil, vor allem im Rahmen der Höhlenforschergemeinschaft Region Hohgant (HRH).
Die heute aktuellen SGHL-Forschungsgebiete werden in einem speziellen Kapitel beschrieben.
Zum 20-jährigen Jubiläum organisierte die SGHL die SGH-Delegiertenversammlung 2001 in Brugg-Windisch. Den Gästen, Höhlenforschern aus der ganzen Schweiz, konnte auf karstkundlichen Exkursionen die Region näher gebracht werden.